Mittwoch, 16. April 2008

Frühling, Giersch und Gartencenter

Nu is ja schon wieder ein wenig Zeit ins Land gegangen...der Schnee ist geschmolzen und die Vögel schlagen ordetlich Krach am Morgen - wie sagte Minkas Vater immer, wenn es soweit war: Der Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte... ! Und wie!!! Die Sonne scheint den lieben, langen Tag, noch geht ein kühler Wind und Saschas muss morgens ... doch das hält die Bergenser nicht ab, sich auf den Sonnenbänken in der Stadt zu lümmeln und das Leben zu genießen. Ja, man könnte fast meinen, uns hätte es in eine Gauloise-Werbung verschlagen, so mediteran geht es plötzlich zu. Auch bei uns da draußen, sehen wir jetzt auf einmal Kinder auf der Straße spielen oder wie die letzten Henker auf Rädern durch die Gegend sausen. Plötzlich sind auch Nachbarn da, die wir bisher immer nur hinter den üppig erleuchteten Fenster erahnen konnten. Sie hämmern nun bis spät abends an ihren Holzterassen rum, die sommerfit gemacht werden oder plaudern übern Gartenzaun. Das Leben kehrt zurück ins Land - herrlich! Saschas Norwegischlehrerin hat ja die These aufgestellt, würde es nicht so viel regnen in Bergen, lebten hier 4 Mil. Tja, vielleicht hat sie recht, denn bei diesem strahlendem Wetter will man doch nirgends anders sein!
Die Gartencenter machen in diesen Tagen sicher dicke Geschäfte. Auch wir haben zugeschlagen. Dahier hier ja alles so teuer ist, haben wir beschlossen: wir werden jetzt Bauern! Im ersten Jahr verzichten wir vorläufig auf dei Viehzucht, obgleich wir einen Hühnerstall von unseren Hausbesitzern geerbt haben. Doch dann, der erste Schock: ein Tütchen Möhrensamen kostet umgerechnet fast 4 Euro. Ob sich das lohnt? Wir waren beinah den ganzen Samstag unterwegs, um Gartenartikel zu besorgen. Ob sich das lohnt? Denn als wir am Abend zurückkehrten, inspzierten wir schlaueweise den Schuppen etwas genauer und entdeckten, eine ganze Sammlung Gartenschaufeln, -hacken,- gräten, -hieben und -schieben (oder wie das Zeug heißt). Jetzt hoffen wir, dass die seit drei Tagen anhaltendende Trockenperiode bald vorbei ist, damit wir nicht mehr so viel gießen müssen. Auf Traktoren und andere landwirtschaftliche Maschinen müssen wir leider verzichten, da unser Grundstück so steil ist und nur über ein kippeliges Treppenarrangement erklommen werden. Bald werden wir die über Flaschenzug betriebene Schubkarre erfinden.
Doch was sich in jedem Fall lohnt in den Kapmfpausen mit dem blöden langwurzeligen Giersch, ist der Ausblick auf das Glitzern des blauen Wassers am Fjord und die guten Gespräche mit den kreischenden Möwen!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hier noch n Tip von Bäuerin Mama
Hallo, wenn ihr richtig ernten wollt, ohne Schädlinge, dann pflanzt Studentenblumen dazwischen, oder säet sie aus. das mit dem blauen Band und dem Frühling hat Oma auch immer gesagt, na denn guten Frühling.