Samstag, 11. Oktober 2008

Aufgewacht!

Wir sind wieder da!!!
Ein herrlicher Sommer mit viel Sonne, Beeren und Fischen ist schuld daran, dass dieser Blog eingeschlafen ist. Jeden Sonnenstrahl haben wir ausgekostet! Und es gab viel zu tun: Badestellen austesten und mit Sonja und Hanno in ihrem Boot über den Fjord tuckern und hin und wieder einen Schwarm Makrelen an die Angel kriegen, Floßfahrt mit Kasper und seinem Sohn. Unser Garten quoll über vor Beeren und so wurden wir Meister im Marmelade einkochen. Sascha hatte nur eine Woche Urlaub Ende Juli. Wir reisten mit dem Schnellboot von Bergen nach Stavanger zu Ulf. Ulf zeigte uns die seine "Heimat", Mondlandschaften, Strände, Lavendeleis und sogar die ehemaligen deutschen Bunker. Zusammen mit zig tausend Spaniern, Polen, Russen und sogar Esten (!) haben wir die volle Touribergtour auf den Preikestolen gemacht. Ein Klassiker im Norwegen-Rundereise-Programm mit zugegeben einer einmaligen Aussicht runter auf den Lysefjord und die umliegenden Berge. Abgesehen von dem Kudamm-feeling war´s ne richtig schöne und abwechslungsreiche Wanderung mit Sumpf, steilen Abschnitten und Badeseen. Und das Wetter war blendend!
Besuch hatten wir auch: Sabine und Thanos erwischten gerade die einzige Regenperiode im ganzen Sommer, ausgerechnet zu Mittsommer. Und so kam es, dass wir abends entweder in Decken eingemummelt oder aus der irischen Kneipe dem Verlauf der EM folgten. Ganz zu Minkas Leidweisen, aber was soll man schon tun wenn es kalt und nass draußen ist. Am längsten Tag des Jahres musste sogar der Ofen angeschmissne werden! Wir hoffen nur, dass Bergen Sabine und Thanos nicht total verschreckt hat und sie uns mal wieder besuchen.
Auch unsere Mütter und Sophie waren zu Besuch und waren natürlich hin und weg von diesem schönen Land. Fjordfahrten, Wanderungen, Baden und lange Abende auf der Terasse ...
Der September hatte viele warme Spätsommertage für uns parat. Es gab Pilze in Massen!
Wir waren auf dem Balkanfestival in Evanger und haben endlich den beklopten Streit mit unserem Berliner Vermieter vor Gericht gewonnen. Minka bekam schon mal einen hübschen Eindruck vom Winter, als sie ein paar Tage in Vaasa war, um die Kollegen vom DAAD zu treffen. Dort war ihr Estland ganz nah und deshalb hier ein Link zu Minkas estnischem Lieblingslied.

Jetzt hat der Herbst deutlich Einzug erhalten, Sturm und Regen, Tuschkastenlaub und erdiger Luft! Die Sascha-Apfelkuchenzeit hat wieder begonnen - dieses Jahr natürlich mit den Früchten aus dem Garten. Nächste Woche fahren wir mit Inger und Jeff auf ihre Hütte in den Bergen, dort liegt vielleicht schon Schnee!

Samstag, 28. Juni 2008

Nix Norwegen

Dieser nun folgende Hinweis hat nun mal gar nischt mit Norwegen zu tun, sondern mit dem Thema der Woche: "Europameisterschaft" im Allgemeinen und "Deutschland spielt gegen Türkei" im Besonderen: Tigers EM-Stüdio von einem Kreuzberger Hinterhof, alle Klisches von einem "saftigen" Türken werden hier erfüllt - oder auch nicht?

Freitag, 13. Juni 2008

Musike und n´Gedichtepodcast

Heute an dieser Stelle zwei Hinweise für auditive emfängliche Menschen:

Minka hat einen ganz tollen Podcast mit Homepage gefunden. Hier dürfen wir Frau Pisu und Herr Schnitzler bei ihren Gesprächen zuhören, in denen auch immer ein Gedicht verpackt ist:


Außerdem norwegische Mukke, bei der das Hauptinstrument eine Ukulele ist:


Viele Spaß beim Hören!

Montag, 9. Juni 2008

Feste

Das vergangene Wochenende war voller Feste und Sonne. Hier ein paar Eindrücke...
Unsere erste große Gartenparty mit Studenten und Dozenten.Das erste Mal in diesem Jahr baden im Meer. Die Insel Askøy vor Bergen bietet so einige tolle Badestelle. Aber! Das Wasser ist soooo kalt, dass man versucht ist es beim sich-mit-Wasser-benetzen zu belassen. Aber wir waren drin!!!Dann war Party bei Hanno und Sonja. Mit Musikern, Architekten, einem radfahrenden Weltreisenden, Klavierschülern von Sonja, einer Geigenbauerin, einem Messermacher, den Bauern der Umgebung und vielen anderen interessanten Menschen. Übrigens waren wir dann am Abend ein zweites Mal schwimmen - diesmal im See...schön warm und sommerlich.Sonja spielt in der Wiese ihre Lieder
Der weiße Neger Wumbaba steigt auf, nachts um eins, um drei kündigt sich der Sonnenaufgang wieder an...
Frühstück am nächsten Morgen in der Wiese. Wir fühlten uns wie in einem skandinavischen Film ...

Donnerstag, 5. Juni 2008

Der Mai

Der Mai - ist schon vorbei .... und war, wenn wir es uns recht besehen, ein ziemlich turbomanischer, norwegischer Monat für uns. Wie denn das geht - fragt ihr? Was soll denn das sein: ein norwegischer Monat. Noch dazu: turbomanisch!!! Also, passt mal auf, wie das geht: wir sind zunächst ganz schön im Land herumgkommen, auch im übertragenen Sinne. Wir haben viele neue Plätze, Orte und Sitten kennengelernt und schießlich war auch das Wetter schön norwegisch - haha! Blauer Himmel, weiße Wölkchen und eine immerfort lachende Sonne, die kaum noch Schlaf braucht - so wie wir übrigens!


Anfang Mai, nach Tartu, waren wir zwei Tage in Oslo bei Nelly und ihrem Bräutigam. Oslo ist im Vergleich zu Bergen eigentlich nicht besonders hübsch oder interessant - abgesehen von Mette-Marit und einigen Museen natürlich. Aber seit kurzem hat die Stadt eine marmorweiße Oper, direkt am blauen Wasser. Ein raffiniertes Gebäude, das zu allerlei Fotospielereien einlädt und um so schöner wird, je mehr Menschen sich auf ihm tummeln. Ja, AUF! Richtig gelesen: Man kann ganz bequem bis aufs Dach lustwandeln.
Diese Mänchen mit den roten Hosen sind sehr prägend im Straßenbild nicht nur in Oslo. Sie werden die "Russen" genannt und das ist in diesem Fall kein Schimpfwort. Ganz im Gegenteil! Es sind die Schüler der Abschlussklassen, die den ganzen Frühling nichts besseres zu tun haben als irgendwelche verrückten Mutproben zu bestehen! Hier: mit Sturzhelm, Skiern und Dreirad wird die Ersteigung des Mount Everst imitiert. Tiefschnee, steile Wände, Eis und Kälte, all dies kann dieses Gebäude vorgaukeln.
Innen wunderschön skandinavisch - und ganz ruhig, trotz des Menschen-Rabarba-rabaraba. Gute Akkustik schon im Foyer!

Schön in Oslo war auch die Grünanlage, die sich entlang des Flusses Aker erstreckt. Wie am Landwehrkanal in Berlin! Und die Gegend dahinter: wie unser geliebtes Kreuzberg - bunt, international und dreckig!

Der nächste norwegische Höhepunkt folgte bald: der 17. Mai oder auf norwegisch: syttende Mai. Bei dem Laut zum Buchstaben "y" müsst ihr die Lippen in eine sogenannte trichterähnliche, vertikale Lippenrundung bringen, so dass ein Laut zwischen i und ö entsteht. (Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass dem Autoren gewisse Kenntnisse in Phonetik zugrunde liegen und keine Gelegenheit unversucht bleiben soll, damit ein wenig zu koketieren. Hoffe, es ist gelungen, dass ihr euch alle vor Bewunderung auf den Boden schmeißt und in den Teppich beißt! Nur zu!)

Abgesehen von der Aussprache ist der 17. Mai ein schöner Tag. Es ist der Nationalfeiertag, dieses ja noch recht jungen eigenständigen Staates. Am 17. Mai 1814 bekam Norwegen seine Verfassung und einen selbst bestimmten König. Seither wird an diesem Tag die Freiheit, das Grundgesetz, die Nation und nicht zuletzt das Königshaus gefeiert. Übrigens nicht nur in Norwegen. Auf der ganzen Welt schwenken an diesem Tag die Norweger ihre rot-weiß-blauen Fahnen und legen die Hand aufs Herz, wenn sie singen: "Ja, vi elsker dette landet".
Oder hier zum Hören.



Es war eine unglaubliche Stimmung in der Stadt! Alle hatten sich in Schale geworfen. Schlipse, Anzüge, schöne Sommerkleider und nicht wenige kamen in ihren regionalen Nationaltrachten, das sogenannte "bunand". Diese werden nicht nur zu folkloristischen Anläsen getragen, sondenr auch bei Hochzeiten, Konfirmationen und eben am 17. Mai. Aus diesem bunand-Tragen wird ein ziemliches Theater gemacht. Wochen vorher müssenn sie an den aktuellen Körperumfng angepasst werden, die schweren Leinen hemden werden gebüglt, gedämpft und so weiter. Es scheint auch nicht gerade einfach zu sein, in dieses Kostüm reinzukommen. Auch gibt es viele Details, die nicht vergessen werden dürfen. Am schönsten fand Minka die mit dem selben Muster wie das Kleid bestickten Handtäschen, die mit einer Klammer am Gürtel befestigt werden. Es gibt viele schöne Trachten, die Farben und Stickerein unterscheiden sich von Region zu Region. Etwas komisch wirkte es auf uns auch. So viele Norwegerinnen und auch einige Männer in diesen Bauerntrachten. Der Clou dabei meist: die fette Gucci-Sonnenbrille!
Uns beiden haben meist die Männer besser gefallen übrigens...Der 17. Mai ist der Tag der Kinder! Sie dürfen so viel Eis und Würstchen essen, bis sie grün werden. Sie laufen oft im Umzugzug innerhalb ihrere Sportvereine oder Musikkappellen mit. Und sind natürlich gaaaanz stolz! Klaro!
In Bergen gibt es eine einzigartige Bewegung verglichen mit dem übrigen Norwegen: die Buekorps. Eine die ehemalige Bürgerwehr imitierende Gruppe von Jungs, die mit Trommeln, Fahnen und Uniformen herummarschieren und Krach machen - eine wohl recht treffende, wenn auch sehr profane Definition, die bestimmt die Buekops oder die Mehrheit der Bergenser so nicht unterschreiben wüde....Der Betrachter achte hier bitte insbesondere auf die Zunge des mittleren Knaben ...

Es war ein herrlich sonniger Tag, im übrigen Norwegen war es a...kalt und verregnet - auch dies bestätigte den Patrioten unter den Bergensern, die eindeutige Sonderstellung der Stadt. Die Stimmung war super, alle waren fröhlich, ausgelassen, selbst die Bedienungen in den Cafés ahtten immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Diese besondere 17.-Mai-Stimmung, von der viele Norweger so schwärmen, konnten wir staunend miterleben und ließen uns freilich anstecken. Was macht so den ganzen Tag lang? Man schaut sich am Vormittag den Umzug in der Stadt an und schlendert anschließend durch die Stadt, überall gibt Pølser und Vergnügungsangebote. Und wenn man bekannt trifft sagt man: Gratulerer med dagen! Herzlichen Glückwunsch! Die Familien gehen am Nachmittag in die Schulen der Kinder, denn dort gibt es Spiele, Kuchen und Kaffe. Am Abend werden dann alle Nchrichten rund um den 17. Mai gezeigt, im Fokus steht dabei vor allem Olso, denn dort wohnt der König. Am Schloss vorbei zieht der Umzug und dort winkt sich die königliche Familie 3 Stunden lang die Gelenke wund. Am Abend vorher wird gern viel getrunken, aber natürlich gilt auch am 17. Mai das Verbot, in der Öffentlichkeit nicht zu trinken. Wir: Staun!
Es gebe noch eine Menge anderer, berichtenswerter Erlebnisse, aber nicht mehr heute...

Samstag, 31. Mai 2008

Sommer!!!

Die Sonne scheint seit Wochen, die Luft wird wärmer und wärmer. Die Regenkurve, die täglich in der Zeitung bekannt gegeben wird, liegt seit langem fast bei 0,0 ml/ Quadratmeter.
Bis Mitternacht ist es hell und dannach hüllt uns zärtlich eine blaue Dämmerung ein. Alles blüht und lebt auf. Auf dem großen Platz in Bergens Zentrum geht es nachts zu wie in Italien. Plötzlich so viele Menschen, Stimmen und Sommerkleider, die sich auf den Steintreppen tummeln. Nur die Cafés fehlen noch. Aber an lebendigen Menschengetümmel und Musik mangelt es nicht. Bergen im Sommer ist eindeutig nicht das Bergen im Winter. Ist aber auch nicht verwunderlich! Nach all der trüben, dunklen Zeit, wissen wir das Licht und das lang anhaltend gute Wetter sehr wohl zu schätzen. Inzwischen ist es sogar so warm geworden, dass wir uns ernsthafte Sorgen um das Wohlergehen unseres Gartens machen. Womit man sich alles auseinandersetzen muss! Sascha hat sich deshalb gerade auf den Weg gemacht, eine Erweiterung für unser Rasensprenger-Set zu erwerben.
Natürlich verbringen wir unsere Zeit nun weniger vor dem Computerbildschirm, sondern tüfteln im Garten oder gehen wandern. Doch im Moment sind wir meistens abends in der Stadt und lassen uns von der derzeitgen Festivalstimmung verzaubern. Die Festspiele, Jazzfestival, Literaturfestival und vieles mehr bringen die Stadt zum Beben. (Minka schleppt immer ihr Aufnahemgerät mit plant mal wieder ein kleine Sendung dazu anzufertigen. Dazu hoffentlich bald mehr.) Beinahe täglich treffen wir Polkabjørn, das norwegische Jodeltalent, das auf diesen Seiten schon mal ausführlich besprochen wurde, um ihn bei seinen Freiluft-Konzerten über den Dächern Bergens zu begleiten. Er hat drei Mal täglich einen kurzen Auftritt im Rahmen des Oioi-Festival (Konzerte nach dem Prinzip "umsonst und draußen"). Dabei stehen er und drei weitere Künstler nach den vier Himmerlsrichtungen verteilt auf den Dächern und lassen ihre Stimmen über die Stadt erschallen. Die Mitstreiter bzw. ihr ethnischer Gesang kommen aus dem Irak, Asien und Hardangerfjord in Norwegen. (Im Podcast dazu mehr.) Nach den Konzerten sitzen wir in der goldenen Abendsonne auf "Bjørns Dach" und philosophieren über Sprachen, Dialekte, den Sommer oder das Leben ...

Bilder gibt´s immer noch keine, aber dafür hier noch ein Musiktip für die musikinteressierten Leser. Eine fetzige, norwegische Frauenband mit demlustigen Namen "Katezenjammer". Leider haben wir sie noch nicht live erlebt, aber wir haben ja noch 4 Jahre Zeit....

Donnerstag, 15. Mai 2008

Funkstille, Ruhe im Karton und aus die Maus

Der letzte Eintrag ist schon ein Weilchen her. Doch: Die Ruhe in diesem Blog ist trügerisch und nur vorübergehend - so viel sei versprochen. Verschuldet hat das, das in Tartu vergessene Aufladegerät zu Minkas Computer. Wir leben also zur Zeit ganz ohne Computer, Internet und Skype zu Hause und widmen uns dafür um so mehr dem herrlichen Sonnenschein, unserer "Kolchose" und der schönen Umgebung von Bergen.

Hinter uns liegt eine schöne Woche mit alten Freunden und Traditionen in Estland, einige gemütliche Tage in Olso und überall, wo wir hin kamen, schien die Sonne :-)

Bergen ist inzwischen die Hauptstadt des Rhododendron und ganz Norwegen sieht voller Spannung dem einen sommerlichen Höhepunkt des Jahres entgegen: dem 17. Mai. Nationalfeiertag und in der Ausführung beinah so was wie in anderen Ländern Karneval. Seit Wochen kann man Produkte in den Natonalfarben kaufen von der Trillerpfeife bis zur Serviette. Die Kostüme - äh, die Trachtenkleider werden an die aktuelle Körpergröße angepasst und die Kinder sehnen sich diesem Tag entgegen, weil sie dann Würstchen und Süßkram essen dürfen bis sie platzen. Meine Kollegin erzählte mir heute, dass ihr kleiner dreijähriger Sohn beim Frühstück gestand, dass er die letzte Nacht nicht geschlafen hat, weil er sich so unentwegt auf den 17. Mai freut... (meinem Bruder erging es so mit Sylvester oder seinem Geburtstag). Wir freuen uns auch schon sehr auf diesen Festtag, nicht zuletzt weil dann auch Minkas Mutter anreisen wird.

Bilder werden und Berichte werden folgen. In der Zwischenzeit können unsere lieben Leser ja mal Hörer werden - und zwar hier.

Bis dahin viele Grüße aus Norwegen! Besonders an Gunnar und seine zukünftige Frau Sabine, die sich demnächst das Jawort zuhauchen werden! Habt ein schönes, ausgelassenes Fest!

Dienstag, 22. April 2008

Landwirtschaftliche Neuigkeiten

Nachdem nun das Gartensenter 36 Samentütchen an uns losgeworden ist, habe ich, Minka (denn Sascha schützte Estland-Arbeitsprojekte vor), das ganze sonnige Wochende lang, die herrliche Gartenluft geatmet und zwischendurch mal schnell ein paar Beete angelegt, Unkraut gezupft und Samen in der Gegend verkrümelt. Das war gar nicht so ohne! Denn in den Muskeln machte sich alsbald ein bekanntes Gefühl breit - Übersäuerung oder so... Zwischendurch rufen wir uns immer zu: Guck mal da ist wieder der Tanker nach England! Oder: sieh mal der Spinner vom Dienst ist auch wieder unterwegs! Und der Höhepunkt: Oh, ein Dreimaster! Ach, das Segelschuschiff!Bald werden in unserem Garten Radieschen, Möhrchen, Kartöffelchen, Erbschen, Böhnchen und Kräuterlein wachsen, gedeihen und hoffentlich genießbar aufm Teller landen. Das macht echt Spaß!
Dass am Wochende auch kräftig gerastet wurde beweisen dieser Bilder:FrühstückAbendbrot( Grillen)

Mittwoch, 16. April 2008

Frühling, Giersch und Gartencenter

Nu is ja schon wieder ein wenig Zeit ins Land gegangen...der Schnee ist geschmolzen und die Vögel schlagen ordetlich Krach am Morgen - wie sagte Minkas Vater immer, wenn es soweit war: Der Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte... ! Und wie!!! Die Sonne scheint den lieben, langen Tag, noch geht ein kühler Wind und Saschas muss morgens ... doch das hält die Bergenser nicht ab, sich auf den Sonnenbänken in der Stadt zu lümmeln und das Leben zu genießen. Ja, man könnte fast meinen, uns hätte es in eine Gauloise-Werbung verschlagen, so mediteran geht es plötzlich zu. Auch bei uns da draußen, sehen wir jetzt auf einmal Kinder auf der Straße spielen oder wie die letzten Henker auf Rädern durch die Gegend sausen. Plötzlich sind auch Nachbarn da, die wir bisher immer nur hinter den üppig erleuchteten Fenster erahnen konnten. Sie hämmern nun bis spät abends an ihren Holzterassen rum, die sommerfit gemacht werden oder plaudern übern Gartenzaun. Das Leben kehrt zurück ins Land - herrlich! Saschas Norwegischlehrerin hat ja die These aufgestellt, würde es nicht so viel regnen in Bergen, lebten hier 4 Mil. Tja, vielleicht hat sie recht, denn bei diesem strahlendem Wetter will man doch nirgends anders sein!
Die Gartencenter machen in diesen Tagen sicher dicke Geschäfte. Auch wir haben zugeschlagen. Dahier hier ja alles so teuer ist, haben wir beschlossen: wir werden jetzt Bauern! Im ersten Jahr verzichten wir vorläufig auf dei Viehzucht, obgleich wir einen Hühnerstall von unseren Hausbesitzern geerbt haben. Doch dann, der erste Schock: ein Tütchen Möhrensamen kostet umgerechnet fast 4 Euro. Ob sich das lohnt? Wir waren beinah den ganzen Samstag unterwegs, um Gartenartikel zu besorgen. Ob sich das lohnt? Denn als wir am Abend zurückkehrten, inspzierten wir schlaueweise den Schuppen etwas genauer und entdeckten, eine ganze Sammlung Gartenschaufeln, -hacken,- gräten, -hieben und -schieben (oder wie das Zeug heißt). Jetzt hoffen wir, dass die seit drei Tagen anhaltendende Trockenperiode bald vorbei ist, damit wir nicht mehr so viel gießen müssen. Auf Traktoren und andere landwirtschaftliche Maschinen müssen wir leider verzichten, da unser Grundstück so steil ist und nur über ein kippeliges Treppenarrangement erklommen werden. Bald werden wir die über Flaschenzug betriebene Schubkarre erfinden.
Doch was sich in jedem Fall lohnt in den Kapmfpausen mit dem blöden langwurzeligen Giersch, ist der Ausblick auf das Glitzern des blauen Wassers am Fjord und die guten Gespräche mit den kreischenden Möwen!

Dienstag, 8. April 2008

Ostern

Ostern in Norwegen dauert ein bisschen länger als in anderen Ländern. Nicht nur, dass Donnerstag, Freitag und Ostermontag Feiertage sind, auch schon die Woche vor Ostern arbeitet eigentlich kaum jemand mehr. Stattdessen wird eine Hütte gemietet (bzw. eigene aufgesucht) und Skigefahren.
Wir haben die freie Zeit genutzt und erstmal renoviert. Dann am Samstag beschlossen wir nach Kvamkogen , da ist das nächste ca 1Stunde Autofahrzeit entfernte Skigebiet zu fahren und „lang zu rennen“. (Langlauf heißt hier nämlich „langrenn“)
Bei Sonnenschein genossen wir das wunderschöne Tal von Kvamskogen und unter der Anleitung des Skifans Jeff wateten wir durch Tiefschnee und schossen die steilsten Berge runter. Wobei Geschosse ja in der Regel auch irgendwo einschlagen. Und so auch wir, meist landeten wir am Ende einer Abfahrt im Tiefschnee.Eigentlich recht amüsant, nur Saschas Rücken war der Meinung er müsste diese ungewohnten Strapazen am Samstagabend rächen und hatte die Absicht nichts mehr zum Bewegungsapparat beitragen zu wollen. So saß er dann in unserer Wohnung und wunderte sich, dass es mit dem Aufstehen nicht mehr so klappte.

Am Sonntagmorgen wurde es immer schlimmer mit dem Rückenstreik, und so beschlossen wir das norwegische Gesundheitssystem zu testen. Grad neulich hatten wir ein Schreiben der norwegischen Krankenkasse bekommen, in dem uns ein Hausarzt anbefohlen (norw.: anbefale = empfehlen) wurde, denn jeder Norweger muss sich einen solchen aussuchen, den er dann immer zuallererst aufsuchen muss und von dem er überwiesen wird.

Sonntags und erst recht zu Ostern ist dieser Arzt natürlich nicht aufsuchbar und man muss sich zur Legewacht, der erste Hilfe, begeben. Die nächste ist in unserem Fall in einem Einkaufszentrum in der Nähe. Nette Krankenschwestern, aber der Arzt war noch nicht da und wenn er wiederkommt müsse er erstmal essen. Ja, die heilige norwegische Mittagspause.

Diagnose: Ischias eingequetscht, also lang legen statt lang rennen.Ostermontag hatten wir ein paar Freuden zum Frühstück eingeladen. Doch wie sollte das gehen mit einer durch Renovierung völlig zugebauten Wohnung und einem Sascha, der nur noch liegen konnte und einer Minka, die nicht so gechickt in Esenszubereitungn ist? Lange überlegten wir, die ganze Sache abzublasen. Doch dann entschieden wir uns doch dafür. Minka stemmte die Schränke und Sascha krauchte irgendwie in die Küche. Doch es kam wieder ganz anders: Wir warteten voller Vorfreude auf die Gäste. Bis uns Omar anrief, der uns mitteilte er könne nun doch nicht im Auto mit Jeff und Inger zu uns fahren. Nee, wieso? Na, weil die beiden auf dem Weg sind, endlich ihr Baby zu bekommen! Was für Neuigkeiten! An diesem kalten, sonnigen, völlig verschneiten Ostersonntag kam also Siri auf die Welt, während wir mit den übrigen zwei Gästen das reichliche Essen zu verputzen versuchten. Alle, die sich bewegen konnten, bauten später einen Schneemann im Garten und zertrümmerten Eiszapfen, die von den Felsen hingen, mit harten Schneebällen.

Und weil die Osterferien so schön waren, verlängerte sie Sascha gleich mal mit ner Krankschreibung.

Dienstag, 18. März 2008

Norwegen inner Glotze

Es gibt ständig Sendungen über Norwegen inner Glotze. Sei es Familie Göbel, die versucht nach Norwegen auszuwandern, aber dann doch wieder umkehrt oder Wencke Myhre, die erzählt, wie toll Norwegen ist. Nee, es scheint auch ein paar interessantere Dokumentationen zu geben. Hier ein paar Fernsehtipps:

Heute Mittag auf 3Sat "Bergbauern in Fjord-Norwegen".

Am 22.3. auf rbb um 16.05 Uhr gibt´s was für Eisenbahnfans: "Eisenbahnromantik. Fjorde, Gletscher und Eisenbahn - Kreuzfahrt durch Norwegen" Sicher mit vielen tollen Bildern von den unglaublichen Konstruktionen der Bahn und wie sie sich einen Weg durch das verkehrsunfreundlichen, gebirge Land bahnt.

Am 28.3. auf ARTE um 17.30 Uhr: "Auf nach Europa! Mette, Norwegen", eine französische Dokureihe. Auf die bin ich sehr gespannt, denn was Norwegen mit Europa zu tun haben soll...? Ich habe schon oft das Gefühl, dass Norwegen irgendwie ab vom Schuss ist und so vor sich hinpuzzelt.

Auf einem Sender namens plus (nie vorher gehört) kommen zwei Sendungen am 30.3. :
Einmal: "Norwegen. Leben mit dem Meer - Entlang der Südküste" um 16 Uhr und um 17.40 Uhr "Wintertraum Norwegen".

Für die Krimifans: an Ostersonntag startet die ARD eine Krimireihe, die hier in Norwegen schon sehr populär ist und als Kinofilm produziert wurde. (Wir sind bei einem unserer ersten Ausflüge auf einen der Berge um Bergen herum, in die Dreharbeiten hineingeraten. Polizeiauto, laute Rufe, mitten im Wald!) Ein düster gestimmter Privatdedektiv klärt die Bergenser Verbrechen auf - mit Originalschausplätzen! Die Buchvorlagen stammen von dem inzwischen auch in Deutschland recht bekannten Krimiautor Gunnar Staalesen. Um 21.45 Uhr "Der Wolf". Die Bergenser sind wahnsinng stolz auf "ihren" Krimihelden und betreiben einen wahren Kult darum. Darum passt es ihnen auch gar nicht, dass der Schaupieler, der den Detektiv spielt, nicht den Bergenser Dialekt spricht.
Übrigens habe ich auf Wikipedia gelesen, dass der Ausdruck "varg veum" oder "varg i veum" (Wolf im Tempel) in der urnordischen Sprache die Bezeichnugn war, für jemanden, der aufgrund eines Verbrechens an einer heiligen Stelle (ein Tempel z. B.) geächtet wurde.
Wer mehr über den Auto wissen will, lese hier weiter.
Ein paar Informatione auf Norwegisch zu der Figur Varg Veum gibt´s hier.

Montag, 17. März 2008

Frühlingswetter

Ostern naht und damit natürlich auch die Frage, ob das Wetter es zulässt, dass wir unsere Ostereier im neuen Garten suchen können... ein Blick aus dem Fenster lässt Zweifel aufkommen.
Die sowieso immergrünene Mose, Tannen und Rhododendronbüsche sind mit flauschigen Schneehüten versehen, die ersten aufgeplatzten Knospen der übrigen Pflanzen nicht minder.
Gestern sah unser "Dorf noch so aus:

Heute morgen so:
Aus unserem Wohnzimmerfenster können wir so herrlich beobachten, wie das Wetter in den nächsten Stunden wird. Es geht nach Westen raus, von dort kommen die weißen, die grauen, die blauen, die lila und die orangen Wolken. Vor kurzem zog eine weißen Wand auf mich zu und hüllte alles ein, das Wasser unten kräuselte sich und bäumte sich mit Schaumkronen auf und dann kam der Scheesturm .... spannend! Is besser als Fernsehen! Ich muss aufpassen, dass ich nicht den ganzen Tag vor dem Fenster sitzen bleibe. Schließlich muss ich mich noch um einige Überlebensstrategien bemühen. Das Feuerholz zum Beispiel! (Derjenige, der normalerweise diese Zuständigkeit pflegt, weilt zur Zeit in Berlin. Er hat zwar für ein paar Tage vorgesorgt, aber da es so kalt geworden ist, brauchte ich mehr Holz als erwartet.) Das Holzsägen ist benahe so eine Art "Familiensport" geworden und auch das Kaufen der dafür geeignetesten Geräte. Angefangen haben wir mit der Handsäge, dann kauften wir eine Stichsäge. Die gab jedoch bald den Geist auf und nun wurde es - wie schon an anderer Stelle erwähnt - eine Motorsäge. Wir haben also inzwischen eine ganze Sammlung von Sägen. Ich werde wohl (wie übrigens schon heute früh zum Aufwachen) mit der blöden Handsäge vorlieb nehmen. Die Motorsäge...nee, besser nich...keine Erfahrung.

Wenigstens müsen wir die Ostereier nicht im Dunkeln suchen. Die Tage werden zur Zeit jeweils um ca. 5 Minuten länger. Das ergibt pro Woche eine Tagesverlängerung von ca. 20-30 Minuten!

Übrigens lohnt sich ein Blick auf die Webkameras der Stadt. Besonders schön ist der Blick von Fløyen, dort schaut man direkt runter auf die Stadt. Eine Webkamera für unsere Hütte hier haben wir noch nicht installiert. Dafür gibt´s jetzt diese MAZ hier: Gartenträume in Godvik....

Donnerstag, 13. März 2008

Ein neues Sofa, erwachsen sein und Mülltrennnung

Wir müssen noch mal auf unser neues Heim zu sprechen kommen und euch erzählen, dass wir jetzt stolze Besitzer (auch im wahrsten Sinne des Wortes) eines Sofas sind. Wir sind deshalb bestimmt 7 Mal bei IKEA gewesen, weil wir uns lange nicht entscheiden konnten. (Die übrigen Möbelgeschäfte verkaufen leider meist nur so biederen Kram, daher blieb nur noch das schwedische Unternehmen übrig...) Es ist ein türkises Ledersofa und macht sich extrem gut wie wir finden. Es ist ein komisches Gefühl plötzlich ein vom eigenen Geld gekauftes nagelneues Sofas zu besitzen. Bisher waren alle unsere Möbel immer aus zweiter Hand, aus Kindertagen, von der Oma, selbstgezimmert oder allerhöchstens mal ein Holzregal bei IKEA erworben. Wir fühlen uns jetzt so erwachsen damit... Neulich unterhielten wir uns mit deutschen Freunden, die auch hier leben. Hanno meinte, er habe immer gewußt, wenn er eines Tages mal eine Schubkarre besitzen würde, sei er erwachsen. Das ist nun der Fall!
Sacha hat neulich eine fette Motorsäge gekauft und auch die gibt ihm jetzt das Gefühl, "zum Klub" dazu zu gehören. Und ich habe jetzt "Hamra", besagtes Sofa.
Auf Hamra mussten wir bestimmt fünf Wochen warten und doch kam sie früher als erwartet. Und zwar mit der Post. Nachdem ein Termin vereinbart worden war, fuhr irgendwann ein riesiger Laster vor, zwei Männer kletterten
mit Hamra heraus und sprachen ein mir recht unverständliches Norwegisch. ich war extra bei der Bank gewesen, um die Kröten bar überreichen zu können (wir haben noch keine norwegischen Bankkarte), aber Bares wollten sie nicht. Das ist mir noch nie bisher passiert! Meine Visakarte funktionierte komischerweise nicht und meine Maestrokarte aus Deutschland wird hier von den Systemen sowieso nicht akzeptiert. Ein IKEA-Mensch schaltete sich per Telefon ein und so ging es dann eine Weile zwischen Lastwagen, Post und Möbelunternehmen hin und her. Schließlich durfte ich das Sofa behalten, es stand die ganze Zeit ungeduldig wartend im Garten rum, und mir wurde eine Rechnung angekündigt. Gut, warum denn nicht gleich so!
Dann ging es ans Auspacken und Zusammenbauen. Natürlich war auch eine Kleinigkeit nicht in Ordnung, aber immerhin: die Farbe stimmt, die Größe - und hoffentlich auch der vereinbarte Preis. Am Ende stand unser neues Sofa schelmisch grinsend und aufgebaut an Ort und Stelle, während wir in den Müllbergen ertranken. So war das also gedacht. Das Sofa wollte sich heimtücksich unseren Wohnraum erobern und von nun selbst bestimmen, wer auf ihm Platz nehmen dürfe und wer nicht. Doch am Ende des Abends gewannen wir den Kampf und thronen fortan siegesicher auf Hamra.
Den Plastikmüll haben wir mit schlechtem Gewissen weggebracht. Ja, es war so viel, das unsere Mülltonnen wahrscheinlich gleich voll gewesen wären. Zumal hier in der Regel nicht groß getrennt wird. Die meisten Leute hier haben gerade mal Papier und Restmüll. Wir haben außerdem einen Komposthaufen und fahren immer pflichtbewusst zu den Entsorgungsstellen für Plastik, Glas und Metall. (Unsere Vermieterin, die selbst ein bißchen öko und alternativ drauf zu sein scheint, hat uns darauf aufmerksam gemacht. Sie gestand uns, dass sie Glas manchmal in den Restmüll werfe und auch die Milchtüten... Dabei hat sie so komisch erzieherisch geguckt, als glaube sie, dass man in Deutschland von Mülltrennung noch nie etwas gehört hätte.
Viele dieser Entsorgungscontainer gibt es hier allerdings nicht. Lässt darauf schließen, dass Mülltrennung nicht so angesagt ist. Diese Container sind übrigens auch nicht besonders "aufnahmewillig".: Unsere Plastikverpackungen durften wir durch eine schmalen Spalt quetschen, während die Pappe zwischen engen Streben hindurchgepresst werden konnte... Dennoch: neulich kam ein Aufklärungsbroschürchen ins Haus, das zur Mülltrennung aufforderte und an das Umweltbewusstsein der norwegischen Haushalte appellierte. Erstaunlich war, dass der Broschüre entnehmen konnte, in welcher Fabrik, welches Material wo sortiert und recyled wird: das Plastik geht z. B. nach Skåne in Schweden, Papier nach Nordnorwegen und elektronischer Abfall nach Ostnorwegen... das klingt doch auch ziemlich erwachsen, oder nicht?


Montag, 10. März 2008

Wohnen am Fjord

Wahrscheinlich habt ihr schon so lange darauf gewartet, dass ihr inzwischen glaubt, es sei gar nicht wahr: unser Haus mit Fjordblick. - Ist es aber doch! Hier ein paar Angeberfotos ...

unser Gewächshaus...

Haha - nee, gelogen, das steht hier in der Gegend rum.
Beim Spaziergang entdeckt.

Der Blick ausm Fenster

Der Garten: Genügend Platz für Vögel, ...

...unsere Gäste ...

..und zum Frühstücken.

Unser bestes Stück: Dennis, der Goldfisch
- war im Haus inklusive....

Schöner Wohnen bei Sascha & Minka

Samstag, 8. März 2008

Regenschirme

Heute ist unser zweiter Regenschirm auf natürliche Weise verschieden. In Zeiten des Sturms liegen an jeder Straßenecke Reste von ehemals prächtigen Paraplys (norw. für "Regenschürm") und jetzt wißt ihr auch warum. Ein Schirm, der mehr als zwei Bergenser Regentage überstehen will, muss robust sein. Meine Studenten werden übrigens demnächst einen Regenschirmtest durchführen und ihre Ergebnisse als Podcast veröffentlichen. Teststrecken werden der Torallmening, also der zentrale Platz hier in Bergen und die Spitze der Halbinsel Nordnes sein, wo es bekanntlich die meisten Schirme zerreißt.
Hier könnt ihr die hilflosen Bemühungen einer unbekannten Passantin beobachten, die verzweifelt versucht, gewisse Tatsachen zu ignorieren....


Dienstag, 26. Februar 2008

skandinavischer Humor

Wir sind auf einen aufschlussreichen Artikel/ Radiobericht über die "schwedischen Ostfriesenwitze" gestoßen. Die Opfer sind natürlich die Norweger. Aber es geht auch genauso gut andersherum. In Norwegen erzählt mann sich die gleichen Witze, nur sind dann die Schwedenn die Dummen.... hier geht es zum deutschsprachen Radio Sweden.

Sonntag, 10. Februar 2008

Gipfelstürmer

Heute war es endlich soweit!
Sonnenschein, Frühlingsluft und wir: nix wie ruff auf den nächsten Berg, Lyderhorn. Viele unserer norwegischen Bekannten hatten bereits mehrmals gefragt, ob wir denn schon mal auf unserem "Hausberg" gewesen seien.
Bei diesem tollen Wetter sprach nichts gegen "en liten søndagstur". Wir hatten eine Wegbeschreibung in einem Wanderbuch gelesen und eine Karte dabei. Außerdem ein paar Nüße zum Knabbern. Nachdem der Weg mit einer asphaltierten Straße begonnen hatte, waren wir auf einen gemütlichen Spaziergang eingetellt.

Doch daraus wurde nichts. Sehr bald platschten wir durch steinige, gluckernde Bachbetten, krabbelten über nackte Felsen und zwängten uns durch das Gehölz. Der Weg war nicht markiert und doch ist er sehr beliebt unter den Bergenser, denn immer wieder kamen uns ein paar schnaufende Gestalten, die im Eiltempo von Stein zu Stein sprangen, entgegen. Sehr bald begann eine Steigung, die unsere Kletterfähigkeit unter Beweis stellen sollte - und das mit kniehohen Gummistiefel und Wintermantel. Wir waren im Vergleich zu den anderen Wandersleuten völlig overdresst. Anfänger!!! Stadtgören!! Also, so ein Anstieg kennen wir nur aus den Alpen, wenn man sich bereits auf 2800 m befindet. Die Vorstellung von einem "Spaziergang am Sonntag" weckt offfenbar - schon allein wegen der topografischen Beschaffenheit - in diesem Land ganz andere Assoziationen als bei uns. Das wissen wir jetzt! Die Aussicht wurde immer besser und bald konnten wir die Umgebung in allen Richtungen überblicken. Fantastisch!!! Es war traumhaft schön und als wir endlich oben ankamen, glühten unsere Wangen und die Kehlen war trocken. Ordnungsgemäß trugen wir uns ins Gipfelbuch ein. Nur unsere Telefonnummer haben wir nicht - wie alle vor uns - angegeben!